Am 5. Oktober 2024 begann meine einwöchige Reise zu einem der Traumziele in Kanada: in die Region Québec-Maritime. Eingeladen hat uns die Willy-Scharnow-Stiftung. Die Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, Touristikern die Schönheiten und Wunder dieser Welt näher zu bringen.

Diese Reise hat die Region Québec-Maritime in den Fokus gerückt und wurde durch die Agentur „Le Québec Maritime“ und „Bonjour Quebéc“ zusammengestellt.

Der Reisezeitraum war wunderbar, da wir so den kanadischen Spätherbst, den Indian Summer, genießen konnten!

Kanadischer Indian Summer

Der Indian Summer in Kanada

Die Reise beginnt

Mit großer Vorfreude stiegen wir am späten Nachmittag in das Flugzeug der Air Canada das uns in weniger als sieben Stunden von Frankfurt nach Montréal brachte. Durch die sechsstündige Zeitverschiebung haben wir dann gegen 19:30 Uhr unser Ziel erreicht.

Der Name des Hausbergs Mont Royal weist auf die französische Aussprache des Städtenamens hin. Denn in der ganzen Region östlich Québecs dominiert die französische Sprache.

Die Altstadt Montréals

Nach einer ersten Übernachtung in dem zentral gelegenen Marriott Residence Inn Montréal Downtown führte uns ein kurzer Stadtspaziergang in die Altstadt. Da es Sonntagmorgen war, waren die Straßen der Stadt fast komplett leer. Zwischen den modernen Gebäuden der Stadt gibt es zahlreiche historische Gebäude, die richtig schön anzusehen sind! Hier hätte ich gerne mehr Zeit verbracht. Diese Stadt ist sicher ein schönes Ziel für eine längere Städtereise in Kanada.

Inlandsflug Propeller-Maschine

Ein erstes Highlight war der Flug mit einer Propeller-Maschine der regionalen kanadischen Fluggesellschaft PALairlines. Wir hatten eine kurze Zwischenlandung in Québec City.  Unser Ziel, die Stadt Gaspé, liegt am östlichen Ende der Gaspésie-Halbinsel. Die Halbinsel wird vom nördlichen Ausläufer der Appalachen gebildet und ragt in den Sankt-Lorenz-Golf, der fast 1000 km von Montréal entfernt liegt.

Gut zu wissen:  Auf der Reise habe ich gelernt, dass man hier nicht in Kilometern sondern in Stunden rechnet. Dies sollte man wissen, falls man sich mit einem Mietwagen oder Camper fortbewegen möchte.

Die Aussicht auf diesem Inlandflug war großartig. Unter den Flügeln, die die großen Propeller tragen, hat man einen schönen Blick auf den St. Lorenz-Strom und die herbstlich bunten Wälder, während die Geräuschkulisse die Szenerie unterstreicht.

Aussicht auf Quebec

Aussicht unter den Propellern

Die Halbinsel Gaspésie

Am winzigen Flughafen von Gaspé wurden wir von Etienne Fiola und unserem Fahrer Dany erwartet. In den sechs Tagen hat er uns in einem neuen und bequemen Kleinbus von einem Ort zum anderen gebracht. Manchmal fungierte Dany auch ergänzend als Stadtführer und wies uns auf besondere Dinge, die uns entlang des Weges begegneten, hin.

Neue Kleinbusse für die Reise

Ausflugsbusse vom Nationalpark

Die Halbinsel Gaspésie mit der Größe Belgiens ist sehr abwechslungsreich. Wir fuhren in den Osten der Halbinsel zum kleinen Küstenort Percé.  Hier besuchen wir den Geopark de Percé, der auf Grund seiner geologischen und landschaftlichen Bedeutung als einer von fünf UNESCO Global Geoparks in Kanada ausgezeichnet wurde. Auf der teils gläsernen Aussichtsplattform hat man einem tollen Ausblick auf den markanten Rock du Percé, dem Felsen mit Loch.

Rock-Percé Aussichtsplattform

Petra vor dem Rock-Percé

Aussichtsplattform Rock du Percé

Die Reisegruppe an der Aussichtsplattform Rock du Percé

Schön zu sehen ist auch die Insel Bonaventura. Auf der Rückseite dieser Insel lebt eine sehr große Kolonie von Fregattvögeln. Dies ist besonders bemerkenswert, da diese Vögel ansonsten nur auf Inseln weitab des Festlandes zu finden sind.

Abendessen im Restaurant La Maison du Pecheur

Wir durften im Restaurant La Maison du Pecheur ein hervorragendes Abendessen einnehmen. Dieses Restaurant ist ein absolutes Muss beim Besuch des hübschen Ortes. Die Auswahl an schmackhaften Fischgerichten, Lobster aber auch Fleischgerichten in dem gepflegten rustikalen Restaurant, ist hervorragend. Es hat lediglich in der Hochsaison und bis Mitte Oktober geöffnet. Nach dem Abendessen sind wir dann im Hotel-Motel Le Mirage eingekehrt. Hier hat man einen perfekten Blick auf den St. Lorenz-Strom, der dort eine Breite von ca. 80 km hat.

Auf zu neuen Ufern

Unser Frühstück nahmen wir in dem hübschen Restaurant des Hotels Mirage ein. Durch Mangel an Personal wird dies nur noch vereinzelt für Gruppen angeboten. Alleinreisende oder Kleingruppen können aber Lunchpakete zur Mitnahme für Wanderungen oder Ähnliches bestellen.

An diesem Tag besuchten wir zunächst die sehenswerte interaktive Ausstellung des geologischen Parks.
Danach ging es zum Forillon-Nationalpark der über bemerkenswerte Felsen an der Küste verfügt. Nach einer etwas anstrengenden anderthalbstündigen Wanderung gelangten wir zu einer Aussichtplattform, die uns mit einen wunderbaren Blick über die Küste und die bunten Bäume des Nationalparks belohnte! Das war einfach großartig!

Für Wanderungen jeglicher Art zu empfehlen sind Wanderschuhe, eine regendichte Jacke und eine Mütze. Auf dem Aussichtspunkt blies der Wind doch recht stark und warme winddichte Kleidung war mehr als angebracht. Dies ist typisch für den Herbst in Kanada!

Das Hotel Baker****

Weiter ging es nach Gaspé mit Übernachtung im Vier-Sterne-Hotel Baker. Dieses Haus ist modern eingerichtet, blickt aber auf eine lange Geschichte zurück. Hier wie auch in den anderen Häusern gab es zwei Doppelbetten in den modernen Zimmern, wiederum mit Ausblick auf den St.Lorenz Strom.
Im Hotel Baker befindet sich das moderne Restaurant TETU mit großen Bildschirmen an den Wänden auf denen u.a. Sportveranstaltungen übertragen werden. Zum Abendessen und Frühstück gab es sehr schmackhafte Gerichte.

Restaurant Tetu

Restaurant Tetu

Gaspé Hotel Frühstück

Frühstück im Restaurant Tetu Hotel Baker

Nationalpark Gaspésie

Der nächste Tag führte uns entlang der Küste des St-Lorenz-Stroms. Auch hier war die gegenüberliegende Küste kaum zu sehen! Immer wieder hielten wir Ausschau nach Walen, was zu sehr lustigen Situationen führte, wenn alle Linkssitzenden gleichzeitig auf die rechte Seite des Busses stürzten.

Ziel war der bemerkenswert schöne Gaspésie-Nationalpark. Die geplante längere Wanderung fiel leider auf Grund von Regen ins Wasser. Wir hatten aber Gelegenheit das Besucherzentrums des Nationalparks zu entdecken und erhielten eine Führung durch die Ausstellung. Erklärt wurden die zahlreichen Wandermöglichkeiten durch den Park, für die eine Dauer zwischen einer Stunde bis zu sieben Tagen möglich sind. Bei den Mehrtageswanderungen wird man auf Wunsch bis an den äußersten Punkt gefahren. Besonders praktisch ist, dass man die Lebensmittel unterwegs jeweils in den Unterkünften der nächsten Tagesetappe lässt. So kann man mit wenig Gepäck wandern. Dies ist unbedingt zeitig im Voraus zu reservieren, da die Unterkünfte meist nur für wenige Wanderer ausgerichtet sind.

Uns wurden auch die unterschiedlich großen Geweihe gezeigt, von denen ich eines der jährlich abgeworfenen Elchgeweihe halten durfte. Richtig schwer!

Elchgeweih im Größenvergleich zum Menschen

Petra mit einem der jährlich abgeworfenen Elchgeweihe

Kanadas Nationalgericht probieren

Zu Mittag aßen wir im Bistro des traumhaft schön gelegenen Hotel Gite du Mont-Albert. Hier nahm ich meine erste Poutine zu mir, ein Nationalgericht Kanadas. Es besteht aus Pommes Frites, Käse und Soße sowie weiteren unterschiedlichen Zutaten nach Wahl, äußerst lecker und absolut sättigend.

Das Hotel Gite du Mont Albert

Zu dem im Nationalpark Gaspésie gelegenen Hotel Gite du Mont Albert gehören auch einzelne Chalets. Die Gäste können in den kalten Monaten die Sauna genießen oder in den Sommermonaten das Schwimmbad testen. Abends ist die sehr gemütliche Bar des Hotels, ein echter Hingucker, da man durch die großen Panoramafenster einen wunderbaren Blick in die Bergwelt hat!

Nationalpark Gaspésie Ausblick

Ausblick im Nationalpark Gaspésie vom Hotel Gite Mont Albert

Zu Abend durften wir ein absolut großartiges Essen à-la-Carte genießen – fantastisch!

Auf der Jagd nach Elchen

Vor dem Abendessen unternahmen wir einen Spaziergang zum Fluss vor der Haustür und zu einem kleinen Wasserfall. Etienne ließ es sich nicht nehmen, uns in der Abenddämmerung durch den idyllischen Wald zu führen wo wir nach Elchen Ausschau hielten. Da er den Ruf der Elche nachahmte, hoffte ich sehr auf ein Treffen mit diesen wunderbaren Tieren. Leider haben sie sich aber nicht gezeigt. Ebenso wenig trafen wir auf Schwarzbären, die hier beheimatet sind. Auch Karibus kann man hier normalerweise antreffen. Diese majestätischen Tiere stehen in Kanada unter Schutz. Wer weiß wie ich reagiert hätte, wenn tatsächlich eines der Tiere vor mir gestanden hätte…

Straßenschild Vorsicht Elche

Vorsicht Elche

Am nächsten Morgen klarte es sich auf und es bot sich uns ein großartiger Blick in die Bergwelt rund um unser Hotel, Postkartenmotiv pur! Leider gab es keine Zeit für eine weitere Übernachtung und Wanderungen, aber dies ist einer von vielen Gründen nochmal hierher zur kommen!

Eintritt und Übernachtungen in Kanadas Nationalparks

Um die Nationalparks besuchen zu dürfen ist ein Eintritt zu zahlen. Hierfür gibt es Jahrespässe, die sich bei dem Besuch mehrerer Parks lohnen. Zu beachten ist, dass die Region Québec über einen eigenen Park-Pass verfügt. Der offizielle Kanada-Discovery-Pass wird nicht anerkannt. Am Parkeingang des Nationalparks Gaspésie befindet sich ein sehr schöner Campingplatz mit reichlich Platz auf den einzelnen Stellplätzen, ferner gibt es auch feststehende Häuser zur Anmietung ab einer Nacht. Auf anderen Campingplätzen wird auch das Thema Glamping bedient, eine Mischung aus Zelt und Hütte mit festen Betten.

Geschichte entlang des St. Lorenz Stroms

Auf der Weiterfahrt entlang der südlichen Küste des St. Lorenz Stroms stoppten wir an einigen der 40 Leuchttürme, die sich an dieser und der gegenüberliegenden Küste Côte du Nord befinden.

Leuchtturm Pont du Pere

Leuchtturm Pointe du Père

Einen Besuch wert ist auch das Maritim-Museum Pointe au Père. Dieses Museum wurde unter anderem in Erinnerung an ein 1914 vor der Küste untergegangenen Schiffs erbaut.

Auch ein Teil alter Geschichte lässt sich entlang der Küste finden. Hier gibt es versteckte Schutzräume. Diese stammen noch aus dem zweiten Weltkrieg und wurden eingesetzt, um deutsche U-Boote abzufangen.

Um an die gegenüberliegende Küste des St.Lorenz-Stroms zu kommen, setzten wir mit einer Fähre in ca. 1,5 h von dem kleinen Ort Trois Pistoles nach Tadoussac über. Bei der Überfahrt gab es tatsächlich erste Begegnungen mit Walen. Insgesamt gibt es vier Fährstrecken entlang der Küste mit unterschiedlicher Länge. Wichtig für die Planung einer individuellen Rundreise: Einige Fähren sollten im Voraus gebucht werden.

Das Hotel Tadoussac

Es folgten zwei Übernachtungen in dem historischen Hotel Tadoussac. Durch seine Geschichte und schöne Bauweise, mit rotem Dach und seiner Lage oberhalb der Bucht, hat das Hotel einen berühmten Namen. Die Zimmer mit Blick auf die Bucht genau wie das Hotel waren etwas altbacken, aber es hat auch seinen Charme. Kamin im Foyer und Liegestühle für die wärmeren Monate vor dem Hotel mit Blick auf die Bucht! Im Hotel trafen wir auf Gäste einer STUDIOSUS-Rundreise durch den Osten Kanadas, eine empfehlenswerte Reiseart, wenn man sich nicht alleine auf den Weg machen möchte!

Das Traditionshotel Tadoussac

Traditionshotel Tadoussac

Das richtig hübsche Restaurant Café Bohème mit sehr gutem Essen liegt fußläufig entfernt und ist eine empfehlenswerte Alternative zu dem Abendessen im Hotel.

Cap-de-Bon-Desir Interpretation und Observation Center

Ein besonderes Highlight zum Ende unserer Reise war der Besuch des Cap-de-Bon-Desir Interpretation ~ und Observation Centers!
Es ist ein hervorragender Ort zur Walbeobachtung vom Land aus und für mich einer der Höhepunkte unserer Reise! Wir erfuhren viel über den Schutz der ganzjährig im St.Lorenz-Strom lebenden Beluga-Wale! Auch an dieser Stelle gibt es, wie an so vielen der wunderbaren Aussichtspunkte Kanadas, zwei rote Holzstühle.

Rote Stühle an den Aussichtsplattform

Rote Stühle an einer Aussichtsplattform

Nach einer Wanderung entlang der Küste mit besonderen Felsformationen erfuhren wir noch mehr über die Walpopulation im Strom.

Führung im Nationalpark am Cap de Bon Desir

Führung im Nationalpark am Cap de Bon Desir

Im Anschluss an die Wanderung wurden wir noch durch die Ausstellung der Walskelette geführt. Hier wurden die Dimensionen dieser Tiere nochmals verständlicher. Traurig dass Tiere, die sich nur von Krill ernähren, durch die Verschmutzung der Meere, u.a. mit Mikroplastik, in ihrem Bestand gefährdet werden.

Walskelett im Mammal Interpretation Centre

Walskelett im Mammal Interpretation Centre

Auf zur Walbeobachtung

Auf einer mehrstündigen Schiffstour, auf der wir den empfehlenswerten VIP-Bereich nutzen durften, kamen wir den Walen dann noch ein bisschen näher. Tadoussac ist ein großartiger Ausgangspunkt für eine Walbeobachtung. Zum Abschluss dieses Tages gab es sogar Nordlichter an Kanadas Nachthimmel zu sehen, direkt über der Bucht!

Wal im St.Lorenz Strom

Wal im St.Lorenz Strom

Kanadas meist fotografiertes Hotel

Auf unserer Rückfahrt zum Flughafen Montréals machten wir noch einen Stopp an dem Hotel Charlevoix, in dem 2018 der G7 – Gipfel stattfand. Vor Ort hatten wir noch Zeit für einen kleinen Altstadtspaziergang durch Québec, dies dann allerdings mit Gästen von mehreren Kreuzfahrtschiffen, die im Hafen unterhalb der Altstadt ankerten. Das wahrscheinlich meistfotografierte Hotel der Welt, das Fairmont-Hotel Chateau Frontenac, oberhalb der Altstadt durfte natürlich auch nicht fehlen. Unser Spaziergang durch den imposanten Eingangsbereich hatte tatsächlich eher etwas von einem Besuch eines Einkaufszentrums!

Québec Farmont Le Chateau Frontenac

Québec Farmont Le Chateau Frontenac

Eine Reise geht zu Ende

Voller neuer Eindrücke machte sich unsere kleine Gruppe auf den Rückflug, einig darüber, dass wir dieses Ziel absolut gerne erneut besuchen möchten. Dann aber mit noch mehr Zeit für die tolle Natur Kanadas!

Fazit

Besonders Reisenden, die den doch um einiges längeren Flug in den Westen Kanadas mit seinen Rocky Mountains scheuen oder für diejenigen, die den Westen Kanadas bereits entdeckt haben, ist die Ostküste ein sehr lohnenswertes Ziel! Hier sehe ich auch Familien in Campern oder Mietwagenreisende mit Unterkunft in den hübschen Hotels, zum Beispiel auf einer Leuchtturm-Entdeckungsreise!

Sehr gerne empfehle ich Ihnen die von mir besuchte Region Ost-Kanada! Besuchen Sie mich dafür gerne in meinem LCC Niederrhein Reisebüro in Mönchengladbach auf der Bismarckstraße 23 – 27 und sprechen Sie mich einfach an. Ich freue mich darauf, Sie beraten zu können und Ihre persönliche Kanada-Reise für Sie zu buchen!

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Ihre Petra Meyers