In Gedanken kreisen meine Finger wieder über der Weltkarte, ich möchte gerne ein paar Tage ‚raus‘, nicht allzu weit aber weit genug um ein klein wenig Sonne zu tanken. Mir kommt in den Sinn, dass ich schon länger nicht mehr auf Mallorca war. Ja, Mallorca, das wäre doch was, Mallorca geht immer, denke ich mir.

Und so kommt es, dass ich einige Wochen später in einer Maschine der sogenannten „Just-Us“ sitze. Ja, ihr habt richtig gehört und nein, es ist kein neues Busunternehmen, welches mich nach Mallorca befördert. Durch das sogenannte Grounding der Boeing 737 Max wurde unser ursprünglicher TUI-Fly Flug kurzerhand von einem auf dem deutschen Markt recht unbekannten rumänischen Subcharter durchgeführt. Hm, ich muss zugeben, auch bei mir machte sich ein wenig Skepsis breit aber schlussendlich wollen wir ja alle heil ankommen und so begab ich mich frohen Mutes zu meiner Nicht-Lieblings-unchristlichen-Uhrzeit um kurz vor 6h in den Flieger – gääähn.

Falls der ein oder andere interessierte Leser schon einen meiner Blogs gelesen hat, wird wissen, dass zu meinem Glück nur ein Auto fehlt, was ich natürlich gleich mitgebucht habe.Nach einem kurzen Hopser von 2 Std und einem angenehmen Flug, der sämtliche Skepsis beseitigte, sind wir schon da. Geil, denke ich mir, saß ich doch die letzten Male immer 11 Std in der Kiste – man muss nicht immer weit fliegen, um das Paradies zu finden.

Und so sitzen wir jetzt in unserem graublauen Hyundai und tuckern gemütlich den Bergen im Westen der Insel entgegen. Hach, was soll ich euch sagen. Azurblauer Himmel, Berge, Serpentinen und Meer, was gibt es ‚mehr‘? Ich liebe es.

Mit dem Hyundai auf den leeren Straßen unterwegs

 

Von einem früheren Aufenthalt wusste ich, dass es in der Nähe von Banyalbufar einen tollen Aussichtspunkt gibt, den Mirador de Ses Animes (oder Torre des Verger), den will ich meiner Begleitung zeigen. Und so stehen wir hier und blicken verzückt auf das Blau des Meeres und die liebliche Umgebung. Wir fahren noch ein Stück weiter gen Südwesten durch das hübsche Örtchen Estellencs zu einem weiteren Aussichtpunkt – dort befindet sich ein Restaurant mit einer tollen Terrasse, schwindelerregend gebaut über dem Meer – und meine Begleitung hat die glorreiche Idee, uns zu einem Cappuccino einzuladen. Der richtige Start in diesen Tag, die Müdigkeit fliegt mit dem Wind dahin in Richtung Meer.

Frisch gestärkt fahren wir in Richtung Norden, wollen einen Halt in Valledemossa machen. Wollen, können aber nicht, denn wir finden keinen, wirklich keinen Parkplatz – es ist Markt.

Tja, was also tun zwei ‚junge‘, dynamische ‚Traveller‘? Weiterfahren, wir sind flexibel.

In Port de Sóller finden wir ein Plätzchen für unser Auto und bummeln an der Strandpromenade entlang. Ich bin überrascht, so schön hatte ich den Ort gar nicht in Erinnerung. Eine tolle Promenade zum Flanieren gibt es hier, jede Menge hippe Cafés und Geschäftchen – einfach schön.

Der Strand von Port de Sóller

Da wir aufgrund der Kurvenfahrerei und Stopps schon etwas Zeit hinter uns gelassen haben, beschließen wir, zu unserem Endziel zu fahren – ha, das hatte ich ja noch gar nicht verraten. Es ist Cala Ratjada (oder auch Rajada, wie die Mallorquiner sagen), im Nordosten Mallorcas.

Cala Ratjada verzaubert immer wieder

Und hier kommt der ultimative Hoteltipp von mir – bucht das Hotel Mar Azul PurEstil, ein kleines Adult Only Haus an der Promenade, in direkter Nähe der schönen Bucht Cala Agulla. Dies soll jetzt keine Werbeveranstaltung werden, das Haus aber hat mir so gut gefallen, dass ich euch dies einfach mitteilen will. Wir hatten ein Träumchen von Zimmer mit eigenem Jacuzzi auf einer Dachterrasse mit Blick auf das Meer – Herz, was willst du mehr??!

Ein traumhaftes Hotel: das Hotel Mar Azul Pur Estil

Ich bin nicht ich, wenn ich nicht schon wieder im Auto sitzen würde. Und so kommt es, dass wir uns doch tatsächlich eine Touristenattraktion ansehen, die Coves del Drach, in Porto Christo. Porto Christo selbst fanden wir recht hässlich aber die Tropfsteinhöhlen waren trotz Massenansturm wirklich einen Besuch wert, Stalagmiten und Stalaktiten in unterschiedlichster Größe und Couleur wohin das Auge reicht – irre. Höhepunkt des ganzen war ein kleines, klassisches Konzert an einem unterirdischen See – live wohlgemerkt…

Unglaubliche Atmosphäre in der Coves de Drach in Porto Christo

Back in CR machen wir ein wenig das Örtchen unsicher, wandern zum Leuchtturm hinauf, flanieren an der Hafenpromenade entlang und gönnen uns einen Aperol Spritz – mmmh.

Der nächste Morgen. Der Wecker klingelt um 6h und das im Urlaub – aber aus gutem Grund. Wir wollen wieder in die Berge zum Cap Formentor und das möglichst ohne Menschenmassen. Früh aufstehen heißt deshalb die Devise und so kommt es, dass wir die Serpentinen auf dem Hinweg! noch fast für uns alleine haben – auch am Cap ist es erstaunlich leer. Der Blick gigantisch. Man thront hoch oben über dem Meer und blickt auf den azurblauen Ozean und das satte Grün der Berge.

Der sagenhafte Ausblick am Cap Formentor früh am Morgen

Ich als ‚alter‘ Serpentinenliebhaber fahre weiter in die Berge hinein zum Leuchtturm. Eigentlich ein Traum zum Fahren, wären nicht die ganzen Radfahrer urplötzlich erschienen – nichts gegen diese Zunft aber auf einmal liegen meine Augen nur noch auf der Straße, denn so Einige dieser Spezies scheinen Selbstmordgedanken zu besitzen. Schade, denn die Straße ist ein eigentlich ein Traum, die gerade aber eher zum Albtraum mutiert.

Der Leuchtturm von Cala Ratjada

Wir beschließen umzudrehen und in lieblichere Gefilde zu entfliehen und so machen wir einen Ausflug nach Caimari zu einer Ölmühle, decken uns dort mit Spezialitäten ein, essen einen original mallorquinischen Happen und trinken einen starken Espresso – joi Mama, der hat es in sich.

Jetzt habe ich noch einen ultimativen Tipp in petto für euch. Ich stehe auf türkis, am besten in Kombination aus türkis und glasklar. Ihr auch? Dann ab zur Cala Torta. Die Cala Torta ist eine abgelegene Bucht im Nordosten, die nur per Auto bzw. pedes erreichbar ist. Der Anblick ist einfach himmlisch, nein göttlich.

Ich ganz alleine an der wunderschönen Cala Torta

Dreimal dürft ihr raten, wo wir jetzt sind. Kommt einer drauf? Jaaaa, wir sitzen in unserem Jacuzzi, das Wasser brodelt wohlig warm, wir trinken ein Gläschen Wein und sehen, wie der Abendhimmel sich purpurn verfärbt und die ersten Lichter aufflammen – ne, wat schön, wie der Rheinländer sagen würde…

Entspannung pur im Hotel

Mensch, schon ist der letzte Tag angebrochen. Wir machen noch einen kurzen Ausflug nach Capdepera, auch hier ist heute Markt aber beschließen dann, auch einmal etwas zu Chillen. Und so kommt es, dass wir es uns bei einem Drink an der Promenade gemütlich machen und die nächsten Urlaubspläne schmieden – wie war das noch? Im Urlaub ist vor dem nächsten Urlaub oder??

Chillen und Genießen zum Abschied

Und was möchte ich euch zum Schluss noch sagen? Mallorca geht immer, Mallorca, du meine Perle im Mittelmeer!!!