Ankunft in Marrakesch und Erkundung der Medina

Bei unserer Ankunft in Marrakesch wurden wir herzlich von einem deutschsprachigen Reiseleiter empfangen, der uns nicht nur durch den Flughafen führte, sondern auch den Transfer zu unserem Hotel reibungslos organisierte. Nach dem Check-In und einer kurzen Verschnaufpause begann unsere Entdeckungstour durch Marrakesch.

Unsere erste Station führte uns zum Koutoubia-Minarett, das stolz die Skyline von Marrakesch dominiert. Dieses Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert ist ein herausragendes Beispiel maurischer Architektur und ein Symbol der Stadt. Mit seiner imposanten Höhe und den kunstvollen Verzierungen zieht es sowohl Gläubige als auch Bewunderer der Baukunst in seinen Bann.

Minaret de la Koutoubia

Minaret de la Koutoubia

Eine touristische Attraktion und für viele Besucher ein Must in Marrakesh ist der Djemaa el Fnaa – der zentrale Platz im Herzen der Medina. Dieser Ort erwacht besonders am späten Nachmittag und Abend zum Leben, wenn unzählige Essensstände, Schneckenverkäufer, Schlangenbeschwörer, Musiker und Geschichtenerzähler ihr Publikum suchen.  Entsprechend trubelig geht es hier zu.

Djemaa el Fnaa bei Nacht

Djemaa el Fnaa bei Nacht

Neben Bazar und Shopping ist Marrakesh für seine Restaurantszene bekannt. Das marokkanische Restaurant Dar Moha war einst die Residenz von Haj Idder, dem Kammerdiener des Pasha Glaoui, Herr des Atlasgebirges. Dieses Haus gelangte in die Hände des bekannten Stylisten Pierre Balmain, der hier während seiner häufigen Besuche in Marrakesch verweilte.

Heute wird dieses Riad von Chefkoch Moha geführt. Er möchte Gäste dazu einladen, eine originelle Küche zu probieren, in der kulinarische Traditionen aus aller Welt aufeinandertreffen und die unerwartetsten Geschmackserlebnisse entstehen lassen.

Abenteuer und Kultur in Marrakesch

Eine ganz andere Szenerie und Perspektive, die aber nur für Frühaufsteher geeignet ist, erlebt man bei einer Heißluftballonfahrt. Vor Sonnenaufgang wurden wir am Hotel abgeholt und mit Jeeps schlaftrunken zu einer Station gebracht, wo wir und einige andere internationale Gruppen mit Kaffee und Tee erwartet wurden. Ein hochprofessionelles Team und der Ballonpilot kümmerten sich um das Briefing und das sichere Besteigen der Körbe. Es ist schon ein magischer Moment wenn die bunten Heißluftballons nacheinander in den Morgenhimmel aufsteigen und lautlos über die Landschaft gleiten.

Nach dem circa einstündingen Flug gab es das Flugzertifikat und ein typisches Berberfrühstück, das von den Frauen des Douar zubereitet worden war.

Vorbereitungen zur Heißluftballonfahrt

Vorbereitungen zur Heißluftballonfahrt

Heißluftballon von Innen

Heißluftballon von Innen

Start der Heißluftballonfahrt

Start der Heißluftballonfahrt

Die Heißluftballons

Die Heißluftballons

Die Reisegruppe

Die Reisegruppe

Dann machten wir uns auf den Weg in die Medina. Diese Tour führte uns abseits der üblichen Touristenpfade zu den einheimischen Lebensmittelmärkten, Handwerkern (jede Gasse ist einem anderen Handwerk gewidment) Bäckereien, Dampfbäder, Moscheen und einer theologischen Schule.

Brotauslieferung Marrakesch

Ein weiteres Highligt wartete aber schon auf uns. Eine aufsehenerregende Flotte charmanter Oldtimer mit Chaffeur brachte uns stilecht in unser Hotel zurück.

Oldtimer fahrt zum Hotel

Oldtimerfahrt zum Hotel

Zum Dinner lockte das nächste kulinarische Event.  Im El Fenn genießt man auf der stylishen Dachterrasse die marokkanische & internationale Küche mit Blick auf die ikonische Koutoubia-Moschee und die malerischen Dächer von Marrakesch. Die Boutique mit Mode und Interieur von einheimischen Designern im Erdgeschoss ist übrigens auch eine Stippvisite wert.

Dachterrasse des El Fenn

Dachterrasse des El Fenn

Koutoubia-Moschee bei Nacht

Koutoubia-Moschee bei Nacht

Kunst, Kultur und die Ruhe der Wüste

Nach Frühschwimmen und/oder Yoga im Garten und einem entspannten Frühstück im Hotel begann der Tag mit einer Besichtigung des eleganten Sofitel Hotels.

Eingangshalle im Sofitel

Eingangshalle im Sofitel

Der Nachmittag stand im Zeichen von Kunst und Kultur: wir besichtigten das Yves-Saint-Laurent-Museum, das im Oktober 2017 seine Türen öffnete. Dieses Museum beleuchtet das außergewöhnliche Lebenswerk des berühmten Designers und seine tiefe Verbindung zu Marrakesch. Auch der dort gezeigte Film über seine Leidenschaften und seine Vita ist seheswert.

Zwar sehr gut besucht (Tipp: unbedingt vorab einen Besuchsslot buchen) überraschte der daneben gelegene Jardin Majorelle mit seiner speziellen Atmosphäre. Es ist ein einzigartiger farbenbrächtiger und bis ins Detail designte Garten, der als Geschenk von Yves Saint Laurent an Marrakesch gilt. Besonders die Abstufungen des Kobaltblaus in Kombination mit den Pflanzen ergeben bezaubernde Fotomotive. Die Farbe wird auch Majorelle-Blau genannt und ist im Souvenirladen für Hobbymaler käuflich zu erwerben. Ein ausgefallenes Mitbringsel!

Jardin Majorelle

Jardin Majorelle

Den kompletten Gegensatz erlebt man auf einer Wüstentour. Die Agafay Wüste ist von Marrakesh aus gut zu erreichen und bietet mit ihrem felsigen Terrain eine bizarre Kulisse. Obwohl es keine Sanddünen gibt, verzauberte die Landschaft uns mit ihrer rauen Schönheit und der grandiosen Aussicht auf die Atlas-Bergkette im Hintergrund.

Die mystische  Zeit vor dem Sonnentuntergang  vertreibt man sich mit Kamelreiten oder PS- aber auch staubstark beim Quadbikefahren. Oder weder noch und genießt die blaue Stunde beim Lagerfeuer und Gesprächen mit anderen Gästen, die dort in den komfortablen Zelten auch übernachtet haben. Den krönenden Abschluss des Tages bildete das Abendessen bei Kerzenschein im Zelt. Zubereitet wurde das landestypische Essen von den Frauen im benachbarten Dorf, die damit eine Einkommensquelle haben und eine gewisse Selbständigkeit erlangen können. Denn eine Arbeit in der Stadt wäre für die Familien hier mit zu großen Distanzen verbunden.

 

Die Agafay-Wüste

Die Agafay-Wüste

gemütliches Lagerfeuer in der Agafay-Wüste

gemütliches Lagerfeuer in der Agafay-Wüste

Abendessen unter den Sternen

Abendessen unter den Sternen

Ein Tag im Atlasgebirge

Das Erdbeben im September 2023 hat besonders auf dem Land erhebliche Schäden angerichtet und viele Familien obdachlos gemacht. Die traditionellen Lehmbauten wurden teilweise komplett zerstört. Mit staatlicher Unterstützung wird derzeit der Aufbau vorangetrieben. Dabei weichen die traditionellen Lehmhäuseren modernen Steinbauten. Das verändert nicht nur die Architektur des Dorfes, sondern auch die Lebensgewohnheiten der Dorfbevölkerung.

Im Moment wohnen viele Familien noch in Provisorien aus Planen. Das hält sie aber nicht davon ab, ihren Alltag so gut es geht zu bewältigen. Wir hatten bei unserem Spaziergang die Gelegenheit eine Berberfamilie kennenzulernen und uns mit ihr auszutauschend.  Beim traditionellen Brotbacken mussten wir gleich mit anpacken und auch die Herstellung des süßen Pfefferminztees wurde uns erklärt.

traditioneller Pfefferminztee

traditioneller Pfefferminztee

Hausbau

Hausbau

Freilaufende Esel

Freilaufender Esel

Zubereitung von Khobz

Zubereitung von Khobz

Khobz

Khobz

Trotz des umherliegenden Schutts und der Aufräumarbeiten, gehen die Menschen ihren Berufen nach. Nicht wegzudenken im marrokanischen Alltag sind die Tajine, in denen die landestypischen Eintöpfe zubereitet werden.  Unter schwierigsten Bedingungen werden hier die Gefäße in allen Größen hergestellt und an die Haushalte verkauft.

Herstellung der Berberkeramik

Herstellung der Berberkeramik

lokale Töpferei

lokale Töpferei

Berberkeramik

Berberkeramik

Küstenzauber in Essaouira

Am nächsten Tag ging die Reise weiter nach Essaouira, einer historischen Hafenstadt, die für ihre lebendige Kunstszene, eine schöne Medina und den malerischen Hafen bekannt ist.  Dank der vielen Restaurants und Hotels können die Fischer hier von ihren Fängen leben und ihre Familien ernähren. In Essaouira haben sich auch viele Ausländer niedergelassen, die das entspannte und lockere Leben genießen. Auch für die Marrokaner ist Essaouira ein typischer Ferienort am Meer. Das spiegelt sich auch in der abendlichen Ausgehszene mit Musik und Kneipen wieder.

Der Hafen von Essaouira

Der Hafen von Essaouira

Brücke von Essaouira

Brücke von Essaouira

Essaouira

Essaouira

Mir sind hier allerdings besonders die vielen streunenden Katzen aufgefallen. Es gibt offensichtlich kein Sterilisations- oder Kastrationsprogramm. Zwar werden die Tiere an einigen Orten öffentlich gefüttert, aber so richtig kümmern tut sich keiner. Gerade was Tierwohl angeht gibt es in Marokko noch einiges zu tun.

Straßenkatze

Straßenkatze

Straßenkatze

Straßenkatze

Abschied von Marokko

Nichtsdestotrotz kehren wir mit vielen schönen Eindrücken von dieser abwechslungs- und erlebnisreichen Exkursion zurück. Obwohl Marokko nur ein paar Flugstunden entfernt ist, entführt uns dieses Land in eine andere Welt und besticht mit seiner Vielseitigkeit.

To live is to explore – in diesem Sinne, Ihre Ute Dallmeier

 

Auch Angelika Pickardt war auf dieser Reise mit dabei. Lesen Sie hier ihren Reisebericht auf Travelbook.