Urlaub in Corona-Zeiten ist möglich – sofern man gewisse Regeln beachtet. Die Idee kam, da ich bedingt durch die Flaute in unserer Branche im Winter/Frühjahr 2021 mehr Freizeit als üblich hatte. Um der winterlichen Tristesse zu entfliehen, entschloss ich mich, im Januar auf die Kanarischen Inseln zu fliegen – genauer gesagt nach Lanzarote . Ich gebe zu, ich habe schon lange überlegt – soll ich oder soll ich nicht, aber nachdem ich nach Ausbruch der Corona Pandemie in 2020 brav nur Urlaub in Deutschland gemacht habe, hatte ich einfach mal wieder Lust auf eine Flugreise in wärmere Gefilde.
Nur kleine Hürden auf dem Weg zum Glück
Welche coronabedingten Hürden musste ich nehmen, um gesetzeskonform in Richtung Lanzarote aus – und wieder einreisen zu können? Eigentlich nichts wirklich Kompliziertes: Für die Hinreise einen PCR Test für die Einreise nach Spanien und zum Einchecken ins Hotel und die Onlineregistrierung bei der spanischen Gesundheitsbehörde. Für die Rückreise nach Deutschland einen Antigen Test sowie die Onlineregistrierung bei den deutschen Gesundheitsbehörden. Aufgrund der Einreisebestimmungen des Landes NRW war eine Quarantäne bei Rückkehr kein Thema, selbst als die Kanaren im Januar noch als Hochinzidenzgebiet galten.
Als ich im halbleeren Flieger nach Lanzarote saß – aufgrund der Auslastung hatte ich eine ganze Sitzreihe für mich alleine – gingen mir schon einige Fragen durch den Kopf: Was würde mich dort erwarten? Was ist erlaubt – was nicht? Kann ich mich frei bewegen? Ist Urlaub überhaupt unbeschwert möglich? Wie läuft das im Hotel beim Frühstück und beim Abendessen? War es vielleicht doch zu riskant, zu verreisen, so wie es die Politik und allen ja gebetsmühlenartig immer wieder hat glauben machen wollen?
Was soll ich sagen – sämtliche Zweifel pulverisierten sich einer nach dem anderen und schlugen in pure Begeisterung um, so dass ich mich schon nach 3 Tagen entschloss, länger zu bleiben als geplant…
Sicherheit bei der Anreise nach Lanzarote
Was ist passiert? Alles fing schon am Flughafen an. Bei der Einreise wurden alle erforderlichen Dokumente genau geprüft und gescannt – keine Spur von südländischer Gelassenheit – alles hatte seine Ordnung – das vermittelt dann auch schon ein Gefühl der Sicherheit. Mein Koffer kam mit den ersten aufs Band – nicht wie zu „normalen“ Zeiten, wo man sich hier schon mal gerne ein halbes Stündchen die Beine in den Bauch steht. Ruck Zuck den Mietwagen geholt – auch hier keine Schlangen an den Schaltern. Blauer Himmel – eine milde Brise – passt!
In Spanien ist das Tragen einer Maske zu jeder Zeit an jedem Ort Pflicht – aber daran hatte ich mich schon gewöhnt. Man darf diese beim Ausüben einer sportlichen Tätigkeit absetzen, beim Wandern oder beim Sonnenbaden auf der Liege oder dem Strandhandtuch. Alles kein Grund, sich zu ärgern – finde ich.
Ein Konzept, das funktioniert
Bei Ankunft im Hotel Adults Only Barcelo Teguise Beach in Costa Teguise wurde ich sehr freundlich empfangen, trotz früher Ankunftszeit war das Zimmer schon fertig – es ist nicht ungewöhnlich, wenn man in „normalen“ Zeiten hier ein paar Stündchen warten muss. Auch hier wurden alle Dokumente ordentlich geprüft, ein paar freundliche Worte wurden zur Begrüßung getauscht, weil – die sonst übliche Schlange beim Check In, wenn die Busse mit den Pauschaltouristen ankommen existierte nicht. Diese blieben aber aus, das Hotel war nur zu max. 20 % belegt.
Als Erstes wollte ich unbedingt die Sonne genießen, der schöne Poolbereich lud dazu ein. Auch hier – Routine beim sonst bei den Touristen so beliebtem Sport „Handtuchwerfen“ war nicht nötig – genau im Gegenteil – welche der zig freien Liegen darf es denn sein…
Funktionierendes Hygienekonzept auf Lanzarote
Beim Abendessen und beim Frühstück am nächsten Morgen konnte ich mich dann vollends überzeugen: Ein Hygienekonzept mit Einbahnstraßensystem am Buffet, Tische, die so weit auseinander gestellt waren, dass der gesetzliche Mindestabstand eingehalten wurde. Dazu überaus freundliche und entspannte Kellner – nicht wie sonst – wo diese Spezies Gäste als lästiges Übel ja gerne mal ignoriert. Kein Gedränge am Buffet – alles ganz entspannt. Egal wann und wo im Hotel – man spürte, dass die Angestellten sich wirklich freuten, Ihren Beruf ausüben zu können und man hatte immer das Gefühl, wirklich willkommen zu sein.
Und die anderen Hotelgäste, die einem entgegen sonst üblicher Dreistigkeit beim Vordrängeln auf die Nerven gehen konnten, hielten sich alle an die Regeln. Soviel Höflichkeit und Respekt voreinander erlebt man im Urlaub sonst nicht. Aber das mit dem Respekt und dem Abstandhalten spüren wir ja zuhause auch – wie ich finde, eine wirklich positive Sache – könnte man in Post Corona Zeiten ruhig so lassen…
Ein durchweg positives Erlebnis
Weiterer positiver Aspekt, der durch die geringe Anzahl an Touristen begründet ist: Die sonst zu „normalen“ Zeiten überfüllten Touristen Hotspots waren fast menschenleer, ob an den berühmten Papagayo Stränden im Süden der Insel oder an der „Kamelreitenstation“ :-) im Timanfaya Nationalpark , oder oder oder… Auch die Restaurants waren geöffnet und natürlich war immer ein Tisch frei– wenn auch nur bis 18 Uhr. Die Kanaren waren ja im Januar Hochinzidenzgebiet und Lanzarote in Warnstufe 4 – die höchste Stufe mit den meisten Einschränkungen.
Nach zwei Wochen durchweg positiver Eindrücke flog ich wieder nach Deutschland. Schon jetzt reifte die Idee : Wenn meine nächste Phase arbeitsfreier Zeit beginnt, komm ich wieder hier runter, diesmal aber von vorneherein für 3 Wochen.
Mit bestem Gruß
Michael Hoffmann
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