Wie startet man einen Skiurlaub in Kitzbühel? Mit einem Stopp im Kuhstall vom Stanglwirt! Wo sich am Hahnenkammwochenende (immer das dritte Wochenende im Jänner) die Promis mit Champagner-Gläser drängeln, stehen im Februar die Kühe Heu futternd in Reih und Glied und schauen den paar Gästen in der Stube beim Gaumenschmaus zu.
Kitzbühel hat Tradition
Dann geht es über das Promiviertel Reith weiter zur berühmten Stadt mit den vielen Kitzen. Nicht wundern, hier ist man fast bilingual und Englisch neben Tirolerisch die meist gesprochene Sprache. Das liegt daran, dass Kitzbühel auch schon für die Winterfrische des englischen Adels ein begehrtes Ziel war und sich dessen Beliebtheit bis heute wohl gehalten hat. Im Mountain Design Resort Hotel Kitzhof geht es daher auch international zu. Die sympathische aus Südafrika stammende Gastwirtin beim Frühstücksbuffet tut sich daher auch nicht schwer, jeden Gast in seiner Muttersprache zu begrüßen.
Sprachlos macht der Ausblick vom Bett beim Aufwachen – vorausgesetzt man hat das Zimmer zur richtigen Seite, also zum Park und zur Kirche hin die zwischen den Zacken des Wilden Kaisers und der Streif ihre Stellung behauptet. Bei Sonnenaufgang sollte man sich dann so langsam aus den Federn bewegen. Die ganz ambitionierten machen noch Frühsport – entweder im Fitnesscenter des Hauses oder im großen Pool. Wir ziehen das gefrorene Wasser vor und begeben uns nach dem Frühstück auf die Piste.
Ski heil. Ohne Hals- und Beinbruch auf die Piste
Das Skigebiet Kitzbühel bietet mit dem benachbarten Kirchberg circa 230 Pistenkilometer in allen Schwierigkeitsgraden und spielt als Austragungsort mit dem legendären Hahnenkammrennen der FIS Weltcupserie in der obersten Liga der weltbesten Skigebiete unumstritten mit. Auch wenn zu den Stoßzeiten die Skifahrer in einer Schlange bis draußen vor der Hahnenkammbahn stehen, dauert die Warterei bei einer Transportkapazität von 2000 Personen in der Stunde nicht all zulange. Oben angekommen hat man dann die Qual der Wahl. Meine Empfehlung ist es, rauf zum Steinbergkogel zu fahren. Dort hat man morgens den besten Schnee und kann sich auf der ersten schwarzen Abfahrt des Tages sportlich einfahren.
Wer hoch hinaus will, nimmt vom Pengelstein aus die spektakuläre 3S Bahn rüber zum Zweitausender. Hier gibt es auch eine der schönsten Hütten im Gebiet, nämlich die Bärenbadalm. Dies ist ein Familienbetrieb mit eigener Anguszucht und ökologischem Gewissen. Und das drückt sich auch in der Speisenkarte aus. Das selbstgebackene Brot oder die Spinatknödel in gebräunter Butter mit Parmesan sind eine Sünde wert und in Anbetracht des tollen Ausblicks bleibt man auch noch auf einen Espresso.
Die Pengelsteinabfahrt bietet einen Pistenverlauf entlang des Bergrückens mit tollen Panoramen. Vis à vis der Talstation Pengelstein 1 belohnt die Kitzalm mit einer Verschnaufpause bei hausgemachtem Apfelstrudel.
Kulinarik wird in Tirol großgeschrieben
Kulinarisch hat das Skigebiet einiges zu bieten. In der Sonnbühel Hütte am Hahnenkamm gilt sehen und gesehen werden und man speist italienisch auf hohem Niveau. Wem das Skifahren viel zu anstrengend ist, der relaxt im Liegestuhl mit bestem Ausblick. Diejenigen, die glühende Oberschenkel und Herzklopfen nicht scheuen, können es den Profis nachtun und sich die gefürchtete Streif über Mausefalle, Steilhang und Hausbergkante herunter stürzen. Dies ist ein „Must“ für jeden Hahnenkamm-Rennenfan. Gemütlicher geht es über die Familienstreif ins Tal.
Apropos Essen & Trinken: Auch in der Stadt Kitzbühel gibt es neben der Hotelgastronomie genügend Abwechslung. Ein „Place to be“ ist das Hillinger mit Weinshop und Bar am Rathausplatz. Leo Hillinger, der marketingfeudige Winzer aus Jois, für den auch schon Zaha Hadid eine Weinflasche entworfen hat, beweist ein Näschen für Trends.
Uriger und tirolerischer geht es im Ruetzenhof zu. Der Bauernhof mit Gaststube liegt im benachbarten Kirchberg oben am Sonnberg und wird in der dritten Generation geführt. Die charmante Wirtin Sonja serviert den besten Kaiserschmarrn weit und breit. Die Töchter kenne ich noch als kleine Mädels, heute schmeißen sie perfekt Küche und Service. Übernachten kann man in den schnuckeligen Gästezimmern auch und hundefreundlich ist die Familie eh. Aber Achtung! Bei starkem Schneefall braucht man hier schon mal die Ketten oder man hat das Allradantriebsglück. Im Notfall kommt der Großvater mit dem Trecker.
Schneewandern als Alternative
Ohne Bretter unter den Füßen, dafür mit Schneeschuhen, erlebt man die Natur noch mal ganz anders. Wir haben eine ganztägige Schneeschuhwanderung des Tourismusverbandes mitgemacht. Mit einer Truppe von neun Frauen und drei Männern sind wir zusammen mit einer Führerin mit der Gondel hoch auf den Jochberg und durch den Wald und über Felder circa 1.500 Höhenmetern runter bis ins Dorf. Trittfest musste man schon sein, denn nach dem heftigen Schneefall im Dezember lagen die Bäume wie Mikado-Stäbchen kreuz und quer.
Ein absolutes Highlight war die Vollmondwanderung mit Steigeisen. Mit einer Entfernung von 356.760 Kilometern war der Mond in extremer Erdnähe und wir konnten bei wolkenlosem Himmel unseren Erdtrabanten bewundern. Die Wanderung ging in der Dämmerung vom Bruggerhof aus entlang des Schwarzsees, über Lebenberg bis nach Kitzbühel. Neben dem Mond als Motiv, hatten wir auch einen fantastischen Blick auf den Gaisberg mit seinen Nachtrodlern und auf das nächtliche Kitzbühel. Wohl dem der eine Kamera mit Stativ dabei hatte, um diese mystischen Momente einzufangen.
Unternehmungen abseits der Pisten
Was tut man an einem verregneten Tag in Kitzbühel? Shoppen. Neben allen Edellabels, die in der Fußgängerzone aufgereiht solvente Käuferschaft bedienen, gibt es ein paar Boutiquen mit besonderem Sortiment. Dazu gehört unbedingt Frauenschuh. Eine Luxus-Manufaktur in Familienhand, die besonderen Wert auf Materialen und Verarbeitung legt und neben ausgewählten Marken eine eigene Kollektion herstellt. Kleiner Tipp: Schnäppchenjäger können im Frauenschuh Outlet auf der Jochbergstraße schon mal fündig werden.
Will man „landestypisch“ gekleidet sein, bietet sich ein Besuch im Luis Trenker Shop an. Der lässige Retro-Berg-Lifestyle wird in Italien nur aus besten Naturmaterialien produziert und taugt auch für den Büroalltag im Rheinland.
Und was ist sonst noch los?
„Mal was Ausgefallenes“ findet man im Concept Store Gschwandtler in Kirchberg. Bei einem Glas Wein oder einem Espresso kann man hier nach modischen und auch avantgardistischen Nischenmarken stöbern.
Und am nächsten Morgen lockt der frische Tiefschnee mit Sonne pur. Was will man mehr!
Ich liebe die Gegensätze. Das Healthness Resort in Bali und das Plantagenleben in Indien, Skifahren auf den weltbesten Pisten genauso wie Yoga in einem Ashram, die Antarktis Expedition aber auch die Elphie in Hamburg.
Und das Meer – auf dem SUP, mit dem Segler, oder mit dem Luxuscruiser. Reisen mit Leidenschaft und ohne Grenzen!
Spezialistin für: Luxuserlebnisreisen, Ayurveda- und Yogareisen, Kreuzfahrten Antarktis, Arktis, Indien
Lieblingstransportmittel: Stand-up-Paddle und Schiff
Lieblingsziele bisher: Mallorca, Österreich, Kanada, Südtirol, Antarktis, Borneo, Botswana
Schönster Reisemoment bisher: Sonnenaufgang in der Antarktis
Mein außergewöhnlichstes Reiseerlebnis bisher: Auge in Auge mit einem Elefantenbullen, Fotosafari zu den Orang-Utans, Trekking mit Aussicht auf den Himalaya
Da möchte ich unbedingt noch hin: Japan, Bhutan
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