Zusammen mit 50 Kunden einer genossenschaftlichen Bank ging es in diesem Jahr nach Schweden, der malerischen Heimat von Pipi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga. Doch neben der schwedischen Landpartie hatten wir noch den Besuch der Hauptstadt Stockholm, der Universitätsstadt Uppsala und eine Minikreuzfahrt durch den Schärengarten nach Mariehamn, der Hauptstadt der Ålandinseln, einem Stück Schweden in Finnland, auf dem Programm.

Stockholm – die Hauptstadt von Schweden

Wir starteten während einer dieser neudeutschen Hitzeperioden und flogen in aller Herrgottsfrühe nach Stockholm. Was für ein Unterschied: gestern noch 30 Grad in Deutschland und Stockholm empfängt uns bei nicht einmal 20 Grad und leichtem Regen. Nun ja, nehmen wir es sportlich, schließlich war die Hitze in Deutschland anstrengender und es gibt bekanntermaßen nur die falsche Kleidung und kein schlechtes Wetter. Wir fuhren zunächst in den ältesten Teil der Stadt, der Gamla Stan und stiegen unterhalb des Königsschlosses zum geführten Stadtspaziergang aus. Nach einer Mittagspause erreichten wir dann unser 4 Sterne Stadthotel und konnten ein wenig neue Energien tanken, bevor es am Abend zu einem ersten Abendessen zurück in die Stadt ging. Wir lernten, dass in allen Restaurants Tafelwasser immer kostenlos angeboten wird und stellten fest, dass es kein Gerücht ist, dass ein Wein- oder Bierliebhaber in Schweden besonders tief in die Tasche greifen muss. Wenigstens war das Exportbier aus Mariestad süffig und kalt.

Stadtansichten vom Wasser aus

Zahlreiche Museen in Stockholm

Der zweite Tag begann mit einer großen Stadtrundfahrt durch Stockholm. An verschiedenen Fotostopps konnten wir bei immer besser werdendem Wetter die Chance nutzen und zahlreiche Fotos für die Daheimgebliebenen schießen. Pünktlich zur Mittagszeit konnten wir der Wachablösung am Schloss beiwohnen und staunten nicht schlecht aufgrund des militärischen Protokolls. Zur Mittagspause gab es Freizeit in der Fußgängerzone, die zum bummeln oder schlicht für eine Tasse Kaffee und oder ein Gebäck genutzt wurde. Ich konnte mir einen Überblick über die zahlreichen schwedischen Süßigkeiten verschaffen, die ich in einem Laden erstand, um sie im weiteren Verlauf der Reise zur Verkostung an die Mitreisenden zu verteilen. Am Nachmittag stand je nach Interessenlage der Besuch eines Museums auf dem Programm: Fans der wohl bekanntesten schwedischen Popgruppe besuchten das neue ABBA Museum und ein anderer Teil besuchte das Vasa Museum, wo jenes Kriegsschiff ausgestellt ist, was 1628 nach wenigen Metern der eigenen Jungfernfahrt bereits versank.

Die legendäre Band ABBA als Wachsfiguren

Das Vasa Museum von außen: erkennbar an den oben herausragenden Schiffsmasten

Am dritten und zugleich letzten Tag in Stockholm hatten wir eine geführte Besichtigung des Stadshuset, gleichzeitig das auch heute noch genutzte Rathaus der Stadt. Im Besonderen faszinierten der Blaue Saal, wo alljährlich das Festbankett zu Ehren der Nobelpreisträger stattfindet. Eine Überraschung hatten wir zur Mittagszeit eingeplant, denn wir verbrachten die Pause in der Östermalmen Markthalle. Aktuell zwar noch im Provisorium untergebracht, da die historische Halle renoviert wird, aber nicht minder edel das Feinkostangebot im Inneren und die vorzügliche Lachs- und Krabbenbrote, die viele von uns kosteten. Bei reichlich Sonne verbrachten wir den Nachmittag im Skansen Freilichtmuseum. Hier wurde erste einige Tage zuvor das Mittsommerfest gefeiert und wir schlenderten durch die Kulissen und hatten Begegnungen mit Elchen, freilich nicht freilaufenden sondern gehalten in Gehegen.

Elche gibt es im Freilichtmuseum auch zu bestaunen

Bilderbuchpanoramen und Party auf der Cinderella

Wer Stockholm auf dem Wasserwege erreichen möchte muss eine mehrstündige Fahrt durch die Schären in Kauf nehmen. Doch was sage ich, gerade diese Inselwelt, mal bewohnt, mal unbewohnt, mal ein nackter Fels und mal so groß und bewaldet, dass man kaum glauben mag, dass es eine Insel ist – das ist das absolute Highlight. Wir wählten ein Schiff der Vikingline und ließen dieses Panorama an uns vorbeiziehen, bevor wir dann in der späten Tischzeit uns am Büffet mit viel Heringsmarinaden, Krabben und Lachs und bei inkludiertem Wein und Bier bedienten. Viele von uns taten es den mitreisenden Schweden gleich und trafen sich noch in der Lounge bei Livemusik und Party bis nach Mitternacht. In Mariehamn verließen die wenigen Passagiere das Schiff, die nicht zum Feiern mitgefahren waren und wir machten uns auf den Rückweg, erneut durch die Schären nach Stockholm.

Die Wiege Schwedens und Heimat von Astrid Lindgren

Für die kommenden drei Nächte waren wir auf dem Land untergebracht. Im Rimforsa Strand Hotel fanden wir alle Synonyme vor, die man sich in einem schwedischen Bilderbuch vorstellen mag. Ein großes gelb getünchtes Holzhaus, ein Steg mit Ruderboot, das rote Gartenhäuschen und die Sauna mit Einstieg in den See vor der Haustüre. Und all das gepaart mit schönen Zimmern, technisch auf den neuesten Stand gebracht, einer sehr dekorativen Ader und viel persönlicher Gastfreundschaft im Strand Hotel. Wir genossen das Hotel und die Küche und es war mittlerweile so warm geworden, dass wir die leckeren Erdbeeren mit hausgemachtem Vanilleeis aus Rahm vom Bauern im Dorf auf der Terrasse genießen konnten. Und da es kaum dunkel wurde, war es trotz Absacker noch hell, als wir uns so langsam auf unsere Zimmer zurückzogen.

Der Eingang des Rimforsa Strand Hotels

Am nächsten Morgen trafen sich einige Laufbegeisterte für eine Joggingrunde und sprangen noch vor dem Frühstück in den See. Die Hotelküche gab Ihr Bestes, backten Brötchen und brühten Kanne für Kanne Kaffee für uns hungrige, deutsche Gäste, bevor wir in den Tag starteten. Nach der Besichtigung der bemerkenswerten Kirche in Linköping bummelten wir durch das Freilichtmuseum Gamla Stan, um dort im hübschen Gartencafé eine Zimtschnecke zu kosten. Hiernach ging es zu einer Schleusenanlage bei Berg. Wir hatten Glück und konnten einige Boote beobachten, die auf dem Göta-Kanal gerade geschleust wurden. Nächster Halt war Vadstena am Vätternsee. Hier gründete die Heilige Birgitta ihr erstes Kloster, deren beeindruckende gotische Kirche unseren Besuch wert war. Bevor wir zum Hotel zurückfuhren hatten wir im repräsentativen Ballsaal in Skänninge zum Abendessen einen schönen sommerlich marinierten Lachs mit neuen Kartoffeln.

Schwedische Genüsse im Ballsaal zu Skänninge

In Vimmerby hat Astrid Lindgren gelebt und gewirkt. Auf dem Weg dorthin durchfuhren wir die malerischen Landschaften Smalands, um in der Heimat von Astrid das ihr gewidmete Museum zu besichtigen. Neben den Ausstellungen sahen wir im Außengelände einige historische Bauten, die bis heute zum Teil noch von der Familie Lindgren bewohnt werden. Im nachgebauten Holzschuppen kamen dann Kindheitserinnerungen hoch, als wir die Ausstellung der Schnitzfiguren des kleinen Michel erspähten. Zur Stärkung luden wir zu einem schwedischen Klassiker zum Mittag ein – schwedische Hackbällchen namens Köttbullar, heute einmal im Original und nicht bei Ikea! Nach einem Abstecher ans Meer nach Västervik hatten wir ein tolles BBQ Abendessen, leider nicht auf der Terrasse, da der Wind zu ruppig wurde.

Bilderbuchromantik in Vimmerby

Die Reise näherte sich auch schon wieder ihrem Ende zu – zurück in Zivilisation. Doch zuvor besichtigten wir das Schloss Gripsholm in Mariefred und kehrten auf dem Weg nach Uppsala noch in Taxinge zu einer „Fika“ ein. Hierbei handelt es sich um eine Kaffeetafel und die Torte mit viel Creme und frischen Erd- und Himbeeren mundete vorzüglich. Angekommen in der Universitätsstadt Uppsala bezogen wir unser Stadthotel und aßen zu Abend. Das Hotel verfügte über eine Bar im obersten Stockwerk und viele genossen die untergehende Sonne von dort oben, wobei es wieder nicht richtig dunkel wollte.

Pure Eleganz im Schloss

Mit gepackten Koffern ging es am Rückreisetag noch rauf zum Schloss, wo wir uns dann in eine Fußgänger- und eine Busfahrergruppe teilten. Die Fußgänger warfen noch einen Blick in die sehenswerte Universitätsbibliothek.  Beide Gruppen trafen zum mittäglichen Kirchenkonzert im Dom zu Uppsala, der wohl größten Kirche Skandinaviens, wieder aufeinander.  Auf dem Weg zum Flughafen machten wir noch einen Stopp in Sigtuna, der ältesten noch bestehenden Stadt Schwedens und idealer Ort für einen Bummeln durch die bunten Gassen und den Kauf eines letzten Souvenirs. So ging eine weitere Reise zu Ende und das einzige, was zum perfekten Glück der Reiseteilnehmer fehlte war… das Geheimnis, wo die nächste Reise hingehen wird. Denn dies wurde (noch) nicht gelüftet.